Augenblicke-
Mit dem Fahrrad nach Asien
Teil
1- Von Stuttgart ans Schwarze Meer
Ostern 2018 starten Andreas Horvath und Veronika Ströbl zu
einer einjährigen Radreise Richtung
Asien. Der Weg ist das Ziel, welches erst unterwegs konkrete Gestalt
annimmt. Klar ist nur die
Himmelsrichtung -Südost.
Bei zunächst widrigen Witterungsbedingungen nehmen wir die
schwäbische Alp unter die Räder
und folgen dann der Donau auf besten Radwegen bis Wien.
In Ungarn verlassen wir die infrastrukturelle Komfortzone Westeuropas,
tauchen ein in ein
kulinarisches Schlaraffenland und in den heißen
Frühsommer Kontinentaleuropas. Wir besuchen
das ungarische Meer, nächtigen bei heißen
Thermalquellen, queren Donau und Theiß. Danach
verlassen wir den Schengen-Raum und kommen in den
Vielvölkerstaat Rumänien. Das erste
richtige Gebirge liegt vor uns-die Karpaten. Hier wird hinter jedem
Pass eine andere Sprache
gesprochen. Die Ethnien bleiben gerne unter sich und
Zurückhaltung gegenüber Fremden ist oft
vorherrschend. Die Zeit scheint abseits der großen
Straßen vor 60 Jahren stehengeblieben zu sein,
wir sehen viele Pferde- und Ochsengespanne. Es gibt Bären und
Wölfe, unsere ärgsten Gegner sind
jedoch die vielen aggressiven Wachhunde und die in nur unwesentlich
höherer Zahl existierenden
ebenfalls aggressiven Darmbakterien.
In der Region Moldawien zwischen Karpaten und Schwarzem Meer lebt ein
recht fröhliches
Völkergemisch aus russischen Altgläubigen,
Türken und rumänisch sprechenden Moldawiern. Viele
Orte sind wie ausgestorben, da die Leute in Westeuropa arbeiten.
Das man im Donaudelta lieber zahlungskräftige Russen und
Westeuropäer hat, als Radreisende, die
eine Paddelboot-Tour aus eigener Kraft machen wollen, wissen wir nun
auch. Wir erfahren aber
auch viel herzliche und spontane Gastfreundschaft in diesem Tier- und
Pflanzenparadies.
Bei einem Abstecher über die Republik Moldawien sind wir
erstaunt, wie aufgeräumt die Orte in
einem der ärmsten Länder Europas erscheinen. Die
Menschen sind fröhlich und offen. Viele sind
aber auch auf dem Sprung in die EU, während wir den Sprung in
die entgegengesetzte Richtung
über das Schwarze Meer wagen. Die schöne ukrainische
Hafenstadt Odessa schwebt zwischen
ruhmreicher Vergangenheit und einer dezenten Hoffnung auf eine
lebenswerte Zukunft.
Vortragsdauer: 80-90 Minuten
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